Nein! Natürlich gibt es keine Rund-um Yangon-Tour auf einem „
Wüstenschiff“. Ich fühlte mich nur daran erinnert, als wir den Waggon des Circle
Train erklommen hatten und der Zug sich in Bewegung setzte. Das schaukelte eben
genau so wie bei einem Kamelritt.
Mit dem Circle Train kann man ca. drei Stunden
lang rund um Yangon
fahren. 39 Stationen
umfasst die Strecke. Wir haben davon ungefähr
ein Drittel zurück
gelegt-
von der Station Tadalayr bis zum Hauptbahnhof.
Es gibt zwar auch einen Fahrplan für die Züge, die abwechselnd
in und gegen die Uhrzeiger- Richtung fahren. Aber der Fahrplan gibt scheinbar
nur Orientierungen. So ordneten wir uns in die Wartegemeinschaft ein
und
beobachteten ein Schauspiel, was all
meine schon obskuren Erlebnisse vom Leben an der Schiene aus Hanoi noch
übertraf:
Diese Frau hatte offensichtlich Waschtag und breitete ihre
Wäsche zum Trocknen zwischen den Gleisen aus.
Dann kam schließlich das Bähnle. Wir hatten einen modernen
Zug mit Unterflurmotoren an jedem Waggon erwischt. Die Tickets für 300 Kyatt (28 Euro-Cent)
waren schon gedruckt und wurden nur mit einem
Datumsstempel versehen (im Unterschied zu den
Berichten anderer Reisender aus zurückliegenden
Jahren).
Es gibt unterschiedliche Waggon-Klassen,
mit Plaste-Bänken
und sogar gepolsterten Sitzen
im vordersten Wagen. Ich konnte aber keine
wesentlichen Unterschiede in den Fahrgästen feststellen und die Tickets schein
auch in allen Waggons zu gelten.
Es war der Behörde offensichtlich wichtig darauf hin zu
weisen, dass das Küssen in Öffentlichkeit verboten ist!!!
Die Fahrt über fast eine Stunde war recht kurzweilig und
zeigte das „ real life“ im und außerhalb des Zuges. Häuserviertel
unterschiedlichster Güte
wechselten mit
Gemüsefeldern und Teichen mit Wasserspinat- wohlgemerkt: wir fuhren die ganze Zeit
zwar nicht unmittelbar im Stadtzentrum aber auch
noch lange nicht in den Außenbezirken.
Bei der Annäherung an den Hauptbahnhof nahm
die Verkehrsdichte
auf der nun auch mehrgleisigen
Strecke zu und es wurden auch Züge mit Dieselloks
sichtbar.
Im Bahnhof dann waren die Bahnsteige zunächst relativ leer.
Doch urplötzlich wälzte sich ein urstes Gewimmel
aus der Halle über eine schmale Treppe uns entgegen.
Doch auch das Geschubse und Gedränge haben wir überstanden
und konnten dann bei der Außenansicht des Hauptgebäudes feststellen, dass dieses
wohl auch schon bessere Zeiten erlebt haben muss.
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