Freitag, 22. Mai 2015

Bago-Teil 2



Ergänzend zum 1. Teil:  In der Nachbarschaft der Fabrikationsstätte waren doch recht ansehnliche klassische Holzhäuser zu sehen.

 Doch nun geht’s in die Shwethalyaung- Pagode mit dem liegenden Buddha. 

Wie angenehm es sich in der überdachten Halle  laufen lässt, das sollte ich erst bei den nächsten drei Besuchsstätten gebührend würdigen.
 Das „Fußsohlen-Tattoo“


Auf der Rückseite werden- wie in vielen Pagoden- Geschichten erzählt in Form von Bildern. Hier sind sie nach meinem Ermessen besonders farbenfreudig und drastisch.

In der Mahazedi Pagoda darf der große Stupa  bis zur Hälfte von außen bestiegen werden-


aber nur von Männern!!!


Ich habe mir den Aufstieg erspart, denn es war heiß- von oben und an den Fußsohlen. 









Interessanter fand ich einen kleinen Tempel nebenan. Der erinnerte mich doch sehr an die Cham-Kultur im mittleren Vietnam.


 Etwas außerhalb  liegt der Mya Tha Lyaung Reclining Buddha. Begleitet von weißen Elefanten liegt er da unter freien Himmel.

 Und auch das drohende Gewitter macht ihm nichts aus.
 
 Am Stadtausgang (heimwärts)  steht die Kyaik Pun Pagoda.  Vier sitzende
 große Buddha-Figuren, die Rücken an Rücken in die vier Himmelsrichtungen 
schauen, sollen die vier Vorgänger von Buddha (??) verkörpern. 

Eine Runde um die Vier, die übrigens alle gleich aussehen, reichte, um die Fußsohlen brennen zu lassen.













 
Bemerkenswert  das Fingernagel-Design.
 

 Und noch etwas weiter außerhalb stoppten wir noch an dieser Pagode, deren Namen ich allerdings nicht in Erfahrung bringen konnte. Diese großen Elefanten hatten mich zum Anhalten veranlasst.

Im Inneren fanden wir noch diese Kombination. Fühlt sich da noch jemand an eine Matroschka   erinnert???


Ach ja, wenn man einen ganzen Tag lang Pagoden besichtigt, wird man ja

 auch mal hungrig. Als Fans der burmesischen und südostasiatischen Küche
 hatten wir unseren Fahrer gebeten, ein Restaurant für Einheimische  aufzusuchen. Und so landeten wir in diesem, äußerlich anonymen Haus.
Drinnen war viel Betrieb und es ging  sehr lautstark zu. Die Speisen wurden wie immer an der Theke ausgewählt und  dann wurden per Zuruf zwischen Theke, einem Aufseher und mehreren Halbwüchsigen die ausgewählten Schüsseln auf den richtigen Tisch gebracht. Und es schmeckte lecker! Einen leichten Schock bekam ich dann beim Bezahlen: eine vollwertige Mahlzeit für 3 Personen mit vielen zusätzlichen Gemüsecurrys und Suppe  kostete insgesamt   6.00 Kyatt (ca. 5,50 Euro). Anhand der Quittung konnten wir dann sogar noch den Namen diese Etablissements ermitteln: „Teachers Myanmar Rice and Dishes“
Schon wieder am Ortseingang von Yangon fiel mir noch rechtzeitig ein, dass die Tour Organisatorin etwas von einer „ Geisterhalle Shwe nyaung pinn“ erzählt hatte. Hier würden wohl oft die Kraftfahrer anhalten, um für Schutz auf ihren Fahrten zu beten. Nun ja, „Halle“ war wohl etwas übertrieben. In einem kleinen Raum stehen vier Nats, 
 
 vor denen gerade eine Frau mit Kindern betete. Aber der davorstehende Baum wurde auch schon mit Goldfarbe bemalt
 
 Unser Fahrer war offensichtlich nicht gläubig- er betete nicht, hat uns aber trotzdem zügig und sicher hin und zurück kutschiert….

Freitag, 15. Mai 2015

Tagesausflug nach Bago



 Für 80.000 Kyatt leisteten wir uns den Luxus eines Tagesausfluges  mit Privat-Fahrzeug nach Bago. Die alte Hauptstadt des Mon-Staates liegt ca. 80 km nordöstlich von Yangon. Die Fahrt war recht kurzweilig. Allerdings konnte man um diese Jahres-Zeit nicht visualisieren, dass die Gegend um Bago der zweitgrößte Reislieferant von Myanmar ist. Der Bago-Fluss ist hier noch recht beschaulisch.
 

 Etwas weiter südlich bei Yangon erreicht er schon eine respektable Breite.
Mitten im Zentrum liegt die Shwemawdaw Paya.
Ihr Stupa ist wohl der höchste in ganz Myanmar. ( sorry, das Bild habe ich von Wikipedia geborgt. Ich war gerade zur ungünstigen Licht-Zeit dort)
1917 wurde diese Pagode durch ein Erdbeben zerstört.  Auf einigen Trümmerstücken wurde der Hti (die Krone) des alten Stupa postiert. 
 
Und schon haben Touris und/ oder                

Gläubige damit begonnen,
 Goldplättchen anzukleben- ähnlich  
 wie an der berühmten Mahamuni-Pagode
/2012/02/noch-mal-gold.html).






Die Bedeutung dieser beiden lustigen Vögel konnte ich nicht ergründen.
 
Vielleicht stehen sie im Zusammenhang mit den beiden Hintha-Vögeln ( Bramani ducks oder mythologische Schwäne), die der Legende nach von Buddha beobachtet wurden , als sie bei einer Rast nur so wenig Platz fanden, dass das Weibchen auf dem Rücken des Männchens landen musste. Buddha soll damals vorhergesagt haben, dass an diesem Platz einmal eine Stadt entstehen soll, die sich zur die Hauptstadt des Mon-Staates entwickeln wird. Seitdem bildet das Bildnis dieser Vögel das Wahrzeichen von Bago.

 Und die Hintha- Vögel gaben auch den Namen für die Hin Tha Gone Pagoda .
Diese liegt etwas oberhalb der Stadt und man hat einen schönen Blick  auf die Shwemawdaw Paya.
 
 In der Pagode sind besonders lustige Symbolfiguren für die Wochentage zu sehen:
 

Und die scharze Nat mit dem Büffelkopf darf nicht fehlen.
 
 Über deren Bedeutung kann man hier mehr lesen: http://www.mp.haw-hamburg.de/pers/Kaspar-Sickermann/mm/dmm020.html

Zum touristischen Pflichtprogramm gehört der Besuch im Kyaly Khat Wai Monastery – und zwar um 11 Uhr zur Speisung der Mönche. Wir waren allerdings schon etwas eher da und haben uns nur die Vorbereitungen dazu angesehen. 

Als der Andrang der Touris ( hauptsächlich Koreaner) zu groß wurde, haben wir uns lieber noch etwas im Gelände umgeschaut und haben die Prozession und Essensverteilung ignoriert ( das hatten wir ja schon einmal in Mandaley beobachtet).

                                 Diese Herren stehen wohl tagein/ tagaus Schlange zur Essensverteilung?
                                                        Und das ist wohl die große Aula des Klosters.

Bago war früher auch bekannt für  Webereien und Zigarrenherstellung.  Heute werden diese Gewerke wohl nur noch für Touristen in einigen Häusern zur Schau gestellt- wie hier im Hinterland der Shwethalyaung- Pagode mit dem liegenden Buddha.
Zwei junge Frauen demonstrieren die Arbeit am Webstuhl
 
und das Rollen von Zigarren.                                       


 Derartige Dinger (oder ähnliche??) 
habe ich sogar auf den Märkten und 
im Gebrauch gesehen. Ob sie genießbar
 sind, werde ich vielleicht demnächst
 an einem „Opfer“ in Deutschland ergründen….








 
 Diese Gewerkeshow war nun nicht gerade spektakulär. So etwas sieht man in jedem ostasiatischen Land ausführlicher

Aber immerhin stehen in diesem Areal nicht gerade ärmliche Holzhäuser

 
 

Samstag, 9. Mai 2015

Straßenverkehr



Bereits in meinem ersten Post von 2015 hatte ich ja geschrieben, dass der Straßenverkehr  in Yangon dramatisch zugenommen hat. Und da in der Innenstadt  Zweiräder gar nicht und große LKW wohl nur zu bestimmten Zeiten zugelassen sind, verstopfen eben PKW und Kleintransporter die Straßen.
                                                   Im Hintergrund sieht man die Sule-Pagode
 Bei den langen Ampelphasen an den meisten Kreuzungen kommt es dann schnell mal zu Rückstaus von über 100 m !!  Oft genug weichen dann die PKWs durch teilweise abenteuerliche Schleichweg aus, die aber dann auch sehr schnell verstopft sein können.

 Die Höchstgeschwindigkeit beträgt wohl innerorts 50 km/h und im Stadtzentrum teilweise 30 km/h. dennoch werden die Ampeln rechtzeitig durch dieses Schild angekündigt:
 Aber sehr oft quält sich die Verkehrskolonne sowieso nur im Schritttempo daran vorbei.
Das Straßenbild wird  nahezu ausschließlich durch asiatische Marken bestimmt. Absoluter Platzhirsch ist „Toyota“  in einer sehr breiten Typenvielfalt.  Lediglich einmal habe ich an einer eher unbedeutenden Vertretung oder Werkstatt den Mercedes-Stern gesehen. Und bei den Bussen und LKW ist „Scania“ vertreten.
Die Mehrzahl der Fahrzeuge fährt mit Rechtssteuerung. Es sind schon auch noch älter Fahrzeuge anzutreffen – aber schon sehr viele mit Automatik- und ab und an klappert auch etwas in den Taxen.  Aber solche Klapperkisten wie noch 2012 haben wir zumindest in Yangon bei den PKW nicht  mehr angetroffen, wohl aber noch bei den öffentlichen Bussen. In diesen geht es immer noch sehr chaotisch zu.
Auch bei den Pickups für den kleinteiligen Personentransport fahren schon viele neuere Fahrzeuge.
Auf den Überlandstraßen sind dann  auch größere LKW und Trucks vieler, aber auch hauptsächlich asiatische Typen anzutreffen.
Nach wie vor gehören auch die Trishaws noch zu den Beförderungsmitteln. Nicht nur als Touristenattraktion, sondern auch  für den Personen und Lastentransport von und zu den Märkten. 
 

Ab und an wird auch gleich der Transporter zum mobilen Büro, wie hier bei dem Astrologen, der am Markt lautstark irgendwelche Weisheiten verkündet und wohl auch gleich Beratungen durchführt
 
Die schönsten Transporter aber haben wir in Bago getroffen.